Etwas
Geschichte:
Von 1870 bis 1914 stellte der Goldstandard
die Grundlage des Weltwährungssystems dar. Dieses System
basierte darauf, dass die Weltwährungen von ihren Goldreserven
gestützt wurden, und es bewährte sich bis zum 1. Weltkrieg
sehr gut.
Während des 1. Weltkrieges begannen die
Nationen jedoch, mehr Geld in Umlauf zu bringen als ihre
Goldreserven stützen konnten um ihren hohen Bedarf an flüssigen
Mitteln zu decken. Diese Entwicklung führte zu einer noch
nie da gewesenen Inflation, hervorgerufen
durch den Anstieg er Geldmenge und einer fortschreitenden
Aufgabe des Goldstandard-Systems.
Bretton Woods
Im Juli 1944, schufen die 16 wichtigsten westlichen
Nationen den IMF (Internationaler Währungsfonds)
um die Wechselkurse zu stabilisieren und ein einheitliches
System für einen internationalen Zahlungsverkehr zu schaffen.
Es wurde der Preis für Gold festgelegt und ein Reservefonds
angelegt, der von allen Mitgliedstaaten anteilsmässig finanziert
wurde. Unter diesem System, obwohl die Wechselkurse durch
den Markt beeinflusst, fluktuierten, war eine Fluktuation
innerhalb einer Bandbreite von höchstens -1% bis +1% von
einem vereinbarten Wert zulässig. Die Mitgliedsstaaten mussten
in das Marktgeschehen eingreifen, um dieses Kriterium sicherzustellen.
Auch dieses System funktionierte gut bis 1960, als abweichende
Inflationsraten die relative Wettbewerbsstärke der Haupthandelsnationen
veränderten.
1971 resultierten einige Dollarkrisen aus dem Zusammenbruch
des Systems und so schuf der IMF das sog. Smithsonian
Agreement, das den U.S. Dollar um 10% abwertete
und höhere Grenzen für die Fluktuationsrate (nun zwischen
1% und 2,25%), festsetzte.
Im März 1973 brach auch dieses System zusammen, hervorgerufen
durch eine unkontrollierte Kursentwicklung der Mitgliedsstaatenwährungen.
Der Devisenhandel
heute:
Seit dieser Zeit hat sich der Devisenhandel
zum dynamischsten und liquidesten Markt entwickelt. Er ist
der einzige, der rund um die Uhr geöffnet
ist.
Schneller Mittelumlauf, geringe Geschäftskosten,
hohe Liquidität machen den Devisenhandel zu einem der attraktivsten
Märkte für Investoren. Dabei kann der Devisenmarkt nicht
mit den Aktienmärkten im herkömmlichen Sinn verglichen werden,
da es keine physisch greifbaren Börsenparkette gibt. Vielmehr
besteht der Devisenmarkt aus einem riesigen Netz, das zahlreiche
Devisenhändler aus der ganzen Welt verbindet.
Es wird per Telefon oder Internet gehandelt - gleichzeitig
werden Geschäfte in Hunderten Banken abgewickelt. Die wichtigsten
gehandelten Währungen sind Dollar USA (USD),
Euro (EUR), Japanischer Yen (JPY),
Schweizer Frank (CHF) und englischer Pfund
Sterling (GBP).
Die Devisenmärkte gliedern sich in zahlreiche
verschiedene Sektionen auf: Im Zwischenbankmarkt ("interbank
market") zum Beispiel treten zwei verschiedene Banken
als Vertragspartner in Erscheinung oder eine Bank wickelt
Transaktionen im Auftrag ihrer Kunden ab.
Die fünf wichtigsten Zentren für den Interbankenhandel,
die zwei Drittel des Gesamtgeschäftsvolumens für sich verbuchen
können, sind London, New York, Zürich, Frankfurt und Tokio.
Wer agiert auf
dem FX - Markt?
Geschäftsbanken
Banken sind die größten
und auch wichtigsten Teilnehmer auf den Weltwährungsmärkten.
Sie wickeln Transaktionen untereinander oder mit privaten
Investoren und Brokern durch ihre eigenen Devisenhändler
ab.
Geschäftsbanken handeln einerseits auf eigene Rechnung,
um ihr Finanzergebnis zu verbessern, und andererseits agieren
sie im Auftrag ihrer Kunden auf den internationalen Währungsmärkten.
Den größten Einfluss auf den Währungsmarkt üben internationale
Banken aus, derer tägliche Geldumsatz Milliarden von Dollars
beträgt. Das sind solche Banken wie Barclays Bank, Citibank,
JP Morgen Chase, Deutsche Bank, UBS und andere.
Zentralbanken
Zentralbanken handeln im
Auftrag ihrer Regierungen und partizipieren oftmals auf
den Weltwährungsmärkten um den Wert der eigenen Währung
zu beeinflussen. Dabei gibt es unterschiedliche Interventionsformen,
die verschieden starke Beeinflussung der Wechselkurse durch
Angebot und Nachfrage auf den Märkten zulassen. Zum Beispiel
lassen fix definierte Bandbreiten einer Währung einen grösseren
Spielraum des freien Marktes zu als starre Wechselkursschemata.
Investitionsfonds
Diese Gesellschaften sind
von verschiedenen Investitions-, Pensions-, Versicherungs-
und Trustgesellschaften vertreten. Der bekannteste ist "Quantum"
von George Soros, der auch heute erfolgreich Spekulationen
durchführt. Dazu gehören auch grössere Internationale Körperschaften,
die gerne ins Ausland investieren: Gründung von Niederlassungen,
Joint Ventures usw.
Devisenmakler
Die Hauptfunktion der Devisenmakler
besteht darin, Käufer und Verkäufer von Devisen zusammenzubringen.
Mit anderen Worten agieren sie einerseits als Vermittler
zwischen verschiedenen Banken und andererseits zwischen
Banken und privaten Investoren. Für ihre Tätigkeiten verrechnen
Devisenmakler eine Provision oder Brokerage.
Privatpersonen
Physische Personen führen
eine ganze Reihe von Operationen durch, die nicht händlerischer
Natur sind. Besonders betrifft das Tourismus, Gehalts-,
Renten-, und Honorarüberweisungen, Kauf und Verkauf der
Fremdwährung.
Im Zuge des Internets und der wachsenden Unsicherheiten
an den weltweiten Aktien und Rentenmärkten, treten aber
auch die privaten Investoren zunehmend als Investoren und
Daytrader am Devisenmarkt auf.
Handel rund um
die Uhr
Die Währungsmärkte sind rund um die Uhr
geöffnet. Im Kalendertag beginnt ihre Arbeit im Fernen Osten,
auf Neuseeland (Wellington), dann kommen der Reihe nach
Sydney, Tokio, Hongkong, Singapur, Moskau, Frankfurt am
Main, London, New York und Los Angeles.
Der Arbeitstag eines westeuropäischen
Händlers beginnt in der Regel morgens um 7.30. Uhr. Um 8.00
Uhr wird schon ganz aktiv gehandelt. Eine halbe Stunde am
Morgen wird gewöhnlich der Marktanalyse gewidmet. Dabei
greift man zur fundamentalen und technischen Analyse, man
liest analytische Artikeln in der Presse, tauscht Meinungen
und Gerüchte miteinander oder mit Händlern anderer Banken
aus. Und aufgrund verschiedener Daten bildet man sich eine
Meinung über die möglichen Kursentwicklungen für den bevorstehenden
Tag mit verschiedenen Wahrscheinlichkeitsgraden dieser oder
jener Ereignissen.
Wer ist der Händler?
Wer ist eigentlich ein Trader
und womit beschäftigt er sich?
Trader (laut dem Deutungswörterbuch)
ist Angeseilter einer Brokergesellschaft, einer Bank oder
einer anderen finanziellen Struktur, die unmittelbar an
der Börse handelt. Man kann aber hinzufügen, dass es nicht
immer Angestellter in einer Organisation ist. Es gibt auch
Trader, die für sich selbst arbeiten und die ausschliesslich
ihr eigenes Kapital riskieren.
Die Einzigartigkeit des Währungsmarktes besteht darin, dass
der Trader gleichermaßen beim Steigen und beim Fallen von
Währungskursen verdient. Negative Begriffe für Aktienmärkte,
wie "bear market" gibt es hier nicht.
Auf die Möglichkeit im Devisenhandel Geld verdienen zu können,
haben sowohl die wirtschaftliche Lage im Lande als auch
die in der ganzen Welt keinen Einfluss. Dabei ist natürlich
zu beachten in welchen Währungen man sich engagiert.
Für den privaten
Investor / Die Vorteile des Devisenhandels
Investoren am Devisenmarkt haben die Möglichkeit
Fremdwährungen auf Basis einer sehr hohen Hebelwirkung
zu handeln. So ist es zum Beispiel vorstellbar mit einem
Kapitaleinsatz von 1.000 USD bis zu 200.000 USD auf den
Märkten zu bewegen.
FOREX Märkte ermöglichen Handelsvolumina, welche die Dimensionen
von anderen, herkömmlichen Märkten sprengen. (das tägliche
Handelsvolumen beträgt im Schnitt 1'500 Milliarden U.S Dollar
(an einigen Tagen sogar 3'000 Milliarden)
Für die fünf Hauptwährungen (U.S. Dollar, Euro, Yen, Schweizer
Franken und britisches Pfund) gibt es immer Käufer und Verkäufer.
Ein Investor braucht sich daher keine Sorgen zu machen,
dass an seinen gehaltenen Fremdwährungspositionen kein Marktinteresse
besteht.
Ein weiterer beträchtlicher Vorteil für
die Teilnehmer auf den Devisenmärkten ist die Möglichkeit,
24 Stunden am Tag Transaktionen durchzuführen
und nicht an Öffnungszeiten der Börse gebunden zu sein.
Durch diesen permanenten Zugang zu den Märkten haben Investoren
die Möglichkeit, sofort auf neueste Informationen und Nachrichten
flexibel zu reagieren. Es muss nicht erst
bis zur nächsten Börsensitzung gewartet werden, wo dann
schon jeder über diese neuesten Meldungen informiert ist.
Ein Hauptvorteil von Devisenmärkten besteht des weiteren
darin, dass es keine Baisse ("bear market") geben
kann. Da die Währungen jeweils paarweise gehandelt werden
involviert jede Transaktion sowohl den Verkauf der einen
als auch den Kauf der anderen Währung.
Zudem besteht eine leichte Zugänglichkeit
zu den Devisenmärkten. Schon das Telefon oder ein Internetanschluss
genügen um Transaktionen rasch und effektiv durchzuführen.
Mindestdeckung
oder Marginhandel
Am Devisenhandel lohnen sich grundsätzlich
Geschäfte erst ab einer Größenordnung von ca. 100.000 USD.
Es ist ja klar, dass nicht jeder über solche Mittel verfügt.
Aber Spekulationen auf den internationalen Finanzmärkten
können nach Prinzip des Marginhandels (margin trading) durchgeführt
werden. D.h. es ist nicht notwendig im Besitz der ganzen
Summe zu sein, es reicht nur eine Kaution in Höhe von 1
% bis 10% der Geschäftssumme zu hinterlegen. Das bedeutet
also, dass Ihnen beim Kauf/Verkauf einer Währung von Ihrem
dealing center ein kurzfristiger Kredit gewährt wird.
Auf solche Weise braucht man nur 1000$ Kaution um ein 100.000$
teures Geschäft abwickeln zu
können. Dabei steigen selbstverständlich die potenziellen
Möglichkeiten des Spekulanten: indem er über relativ bescheidene
Mittel verfügt, kann er auf dem Markt mit beträchtlichen
Summen operieren. Der ganze Profit aber auch Verlust, der
sich infolge der Devisenkursentwicklung ergibt, wird seinem
Konto gutgeschrieben respektive abgezogen.
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